CONSORZIO TUTELA VINI VALPOLICELLA

Es ist sehr schwierig, das Gebiet und die Weine des Valpolicella in wenigen Zeilen zusammenzufassen, denn man läuft die Gefahr, die „Lottozahlen durchzugeben“: 3 hauptsächliche Trauben (Corvina, Rondinella und Molinara), 5 Gemeinden im klassischen DOCGebiet (Negrara, Fumane, Sant´Ambrogio, San Pietro in Cariano), 1 Untergebiet (Valpantena), 4 Täler zwischen den wunderbaren Hügeln der „erweiterten“ DOC-Zone (Marcellise, Mezzane, Illasi und Tramigna) aber vor allem 5 Weine von absoluter Weltspitze: Valpolicella, Superiore, Ripasso, Amarone und Recioto. Beginnen wir bei den Trauben: Sie sind allesamt autochthon und fest im Territorium integriert. Die Wichtigste ist zweifellos die Corvina (mit der Variante der sogenannten Corvinone), die sich perfekt sowohl für die traditionelle Weinherstellung als auch zum Welken eignet. Die beiden anderen, die Rondinella und die Molinara, spielen die Rolle der Edelfräuleins der Königin. Der Valpolicella entsteht aus der traditionellen Weinherstellung aus einer Cuvée von diesen drei Traubensorten, in der die Corvina die Hauptrolle spielt. Das Resultat ist ein spontaner und angenehmer Rotwein mit gutem Alkoholgehalt und Lagerfähigkeit. Den größten Trinkgenuss gibt er aber jung. Er darf sich der Bezeichnung „Classico“ rühmen, wenn er im Gebiet der 5 Gemeinden angebaut wird. Auf der Treppe zu den höchsten Weinsphären finden wir den Valpolicella Superiore, der aus der gleichen Traubenmischung besteht, sich jedoch durch einen höheren Alkoholgehalt, mehr Stärke und Rundheit auszeichnet. Den Regelungen entsprechend muss er mindestens ein Jahr altern. Es handelt sich hier bereits um einen wichtigen und körperreichen Wein, dabei sind wir noch nicht mal auf der Hälfte der Treppe angelangt. Man kann nicht von dem nächsten Wein, dem Ripasso, sprechen, ohne zuvor den Amarone vorzustellen. Dieser wird aus Trauben gewonnen, die zuvor in eigens dafür geschaffenen Räumen („Fruttai“ genannt) zum Welken gebracht wurden. Das Schöne am Amarone ist, dass er – obwohl „technisch“ ein Dessertwein – dennoch ein trockener Wein ist. Durch die besondere Gärmethode werden praktisch alle Zucker abgebaut und auf natürliche Weise ein sehr hoher Alkoholgrad erreicht. Es ist einer der berühmtesten und wichtigsten Rotweine Italiens und eignet sich hervorragend zur Begleitung von ebenso wichtigen Gerichten wie rotem Fleisch oder sehr reifem Käse. Nachdem der Most abgestochen wurde, wird der Trester des Amarone (der noch voller Substanzen ist) noch einmal in den Valpolicella zurückgegeben und es entsteht der „Ripasso“ (auf Deutsch: Wiederholung), ein Wein, dessen Parfüm an den Amarone erinnert, aber mit einem weniger anspruchsvollen Gerüst. “Last but not least” kommen wir zum Recioto: ein roter Dessertwein von außergewöhnlicher Kraft sowohl im Aroma als auch im Geschmack. Er wird aus lange gewelkten Trauben, nach einer sehr langsamen Gärung und einer schier endlosen Reifung im Fass gewonnen. Das Resultat ist ein Produkt mit dem intensiven Duft nach reifen roten Früchten und einem sehr langen Abgang im Gaumen. 5 Weine, 5 große Rotweine! Dies ist vielleicht der treffendste Satz, wenn man in Kurzfassung über das Valpolicella reden will.

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