“Libiamo ne’ lieti calici, che la belleza infiora..”.
Denken Sie an die Arena von Verona, das unvergleichliche, allzeit komplett ausverkaufte Sommerhaus der Lyrik, dessen Szenenbilder wie durch Magie wechseln. Anstelle der Elefanten aus der Aida sind wir nun plötzlich in der schönen Welt der Traviata und statt einem Streichholz hält jetzt jeder Zuschauer einen Kelch in der Hand, um das größte Trinklied anzustimmen, das die Welt je gesehen hat.
Ein derartiger Trinkspruch wäre in Verona und seiner Provinz, die seit jeher Wiege von großen Weinen ist, überhaupt nicht fehl am Platz. Es gibt hier viele Weine mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung, aber nur einer verbindet und unterstützt sie alle: der Garda DOC. Diese Bezeichnung erhalten nämlich die im Gebiet mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung produzierten Weine der gesamten Provinz von Verona. Unterschiedliche Böden für unterschiedliche Weine: In der Provinz von Verona finden wir Moränengebiete mit starkem Lehmgehalt oder Kalk- und Sandanteil.
Diese Verschiedenartigkeit kommt den vielen Traubensorten zugute, die auf dem Gebiet ihren „idealen Ort“ finden, um sich optimal ausdrücken. Der Bezeichnung Garda DOC rühmen sich hauptsächlich Weine aus den Rebsorten Garganega, Pinot Bianco und Pinot Grigio, Friulano, Chardonnay und Sauvignon unter den Weißen, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Pinot Nero, Corvina und Barbera unter den Roten. Aber beim Garda DOC spricht man nicht nur von stillem Wein (schließlich haben wir in der Oper alle das Lied „Viva il vino spumeggiante, nel bicchiere scintillante“ [Hoch lebe der schäumende Wein im funkelnden Glas]) gehört; die Herkunftsbezeichnung dürfen also auch auf traditionelle Art oder nach der Charmat-Methode gegärte Weine aus den Traubensorten Chardonnay, Riesling und Garganega tragen.
Verschiedene Böden und verschiedene Rebsorten könnten zu unentzifferbarem Aroma und Geschmack führen, wenn sie in einer komplexen Cuvée aus Trauben von unterschiedlichen Böden zusammengemischt werden. Genau aus diesem Grund dreht sich die Herkunftsbezeichnung vorwiegend um Weine aus einer einzigen Rebsorte, um die sofortige, angenehme Erkennbarkeit jeder einzelnen Sorte zu ermöglichen. In anderen Worten: das Beste aus jedem Gebiet, das Beste aus jedem Boden.
Wenn es im Übrigen stimmt, was Verdi seinen Fallstaff in der gleichnamigen Oper sagen lässt, nämlich “Il buon vino sperde le tetre fole dello sconforto, accende l’occhio e il pensier..”(Guter Wein vertreibt die Böen der Verzweiflung, entfacht das Auge und die Gedanken…), konnte man in der Heimat der Oper, die jedermann ohne allzu viel Schwulst genießen kann, nicht an einen DOC-Wein denken, der weniger als das Versprochene bietet.
CONSORZIO TUTELA VINO DOC GARDA
I vini vincitori
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