Der DOC-Wein von Terradeiforti stammt aus dem Teil des Etschtales, wo sich die Provinz Verona mit den Gemeinden Dolcè, Rivoli Veronese und Brentino Belluno und die Provinz Trento mit der Gemeinde Avio treffen. Von den über 1300 Hektar an Weinbergen werden momentan nur 30 Hektar für den Traubenanbau vom DOC-Wein von Terradeiforti verwendet, da die restliche Fläche hauptsächlich für den IGT-Wein “Pinot Grigio” für die Region Venetien verwendet wird.
Terradeiforti produziert insgesamt nur 250 Tausend Flaschen von seinem DOC-Wein, welcher hauptsächlich aus zwei sehr seltenen Rotweintrauben, Enantio und Casetta, hergestellt wird. Dabei handelt es sich von Trauben nativem und antiken Ursprungs, die wahrscheinlich in der Römerzeit von den ersten Winzern von den Wäldern des Monte Baldo aus der Wildnis übernommen und gezähmt wurden.
Manche dieser Reben sind mehr als hundert Jahre alt, noch auf eigenen Wurzeln, und wurden nie auf Stämmen von Amerikanischen Reben aufgepfropft, wie es fast überall in Europa nach dem Ausbruch der Reblaus und des Hasses des neunzehnten Jahrhunderts geschah. Diese Rebe hat einen bestimmten archäologischen Aspekt und verkörpert damit auch einen heroischen Widerstand gegen die Globalisierung des Weinmarktes.
Von Plinius dem Älteren gibt es literarische Referenzen (auch “Enantio” genannt), in denen er vor zweitausend Jahren über eine wilde Rebe sprach: “Labrusca hoc est vitis silvestris, quod vocatur oenanthium”. Andere Spuren vom “Enantio” gab es auch im sechzehnten Jahrhundert, und zwar in der “Naturgeschichte der Weine” von Bacci. Dieser antike Wein hat eine gute Alterungsbeständigkeit, bewahrt stets seine Rustikalität und intensive rubinrote Farbe und enthält schwarze Fruchtaromen mit einer balsamischen Note.
Der Wein hat im Gaumen eine klare Struktur, die durch wichtige Tannine unterstützt wird. Die Traubensorte “Casetta” ist eine heimische Rebe von Terradeiforti. Sie existierte schon immer in den Etschtaler Wäldern des Monte Baldo, welcher auch “Botanischer Garten Europas” genannt wird wegen seines ausserordentlichen botanischen Reichtums. Die Rebe “Casetta” wird auf traditioneller und lokaler Ebene auch als “Foja Tonda” oder “Lambrusco a Foglia Tonda” bezeichnet.
Diesem Wein gelang es nach Jahrzehnten, in denen er in Vergessenheit geraten war, wieder interessant und wertvoll wahrgenommen zu werden und erhielt im Jahr 2006 sogar das DOC-Zertifikat. Man erkennt ihn durch das Kirscharoma, dem würzigen Geschmack von schwarzem Pfeffer und durch seine rustikale Eleganz.
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